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Nach Abschluss der Bürgerschule absolvierte Zdrazila eine Lehre zum Dekorationsmaler 1893 ging er nach Wien, um an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Eduard Peithner von Lichtenfels und William Unger zu studieren. Ab 1894 besuchte er bei Lichtenfels die Spezialklasse für Landschaftsmalerei. Von Wien aus unternahm er Studienreisen in die nähere Umgebung und in die österreichischen Alpen, wo er in der Natur malte. Dabei wurde er von einigen Wiener Malern durch ein Stipendium unterstützt. Aufgrund seiner Studienleistungen wurde Zdrazila 1896 mit dem Gundel-Preis und 1897/98 mit dem Rosenbaum-Preis ausgezeichnet; zudem erhielt er das schlesische Staatsstipendium und das sogenannte Koch-Stipendium. Noch während seines Studiums 1895 heiratete er Rosalia Tatzel. Als er 1898 ein staatliches Reisestipendium für ein Jahr erhalten hatte, verließ er Wien, um sein Studium in München und danach in Karlsruhe an der Großherzoglich Badischen Kunstakademie fortzusetzen, wo er Schüler von Gustav Schönleber, Leopold von Kalckreuth und Friedrich Kallmorgen wurde. Zdrazila unternahm Studienreisen nach Paris, Brüssel sowie in die Niederlande und besuchte die Künstlerkolonie Worpswede. 1899 kehrte er mach Troppau zurück. Er wurde Mitglied des Wiener Kunstvereins und der Wiener Secession und knüpfte Kontakte zum Architekten Leopold Bauer. 1902 ging er nach Berg bei Böheimkirchen, wo er zusammen mit seinen Freunden Josef Jungwirth und Franz Schuster eine Künstlerkolonie nach dem Vorbild von Worpswede gründete. Zdrazila verbrachte zwei Jahre in der Kolonie. Mit seiner Familie hielt er sich auch mehrmals im niederösterreichischen Kirchweg auf. Neben Aufenthalten in Wien verbrachte Adolf Zdrazila auch einige Zeit in München und wurde dort Mitglied der Münchner Secession.1904 ließ er sich endgültig in Troppau nieder. Hier pflegte er eine intensive Zusammenarbeit mit Edmund Wilhelm Braun, dem Direktor des Kunstgewerbemuseums Troppau, insbesondere im Rahmen eines Projekts zur Erhaltung der schlesischen Kultur. Zdrazila leitete zudem 1905 bis 1908 am Schlesischen Landesmuseum Zeichen- und Malkurse sowie einen Kurs für grafische Techniken. Zu seinen bedeutendsten Schülern und Schülerinnen dieser Zeit in Troppau gehörten Valentin Držkovic, Helmut Krommer, Leo Haas, Egon Josef Kossuth, und Eduard Balzer sowie Toni Prunner und Helli Neudeck. Außerdem entstanden in dieser Zeit ein grafischer Zyklus „Dornröschen“ und zahlreiche grafische Arbeiten für das Museum, z. B. Farbholzschnitte für kunstgewerbliche Aussteller, ein Diplom für Erzbischof Georg von Kopp, ein Grafikblatt zum Jubiläum des Troppauer Gesangsvereins (1902) und ein Kunstwerbeplakat für die Stadt Troppau. Als Musikliebhaber wurde Zdrazila Mitglied des Vereins „Schlesische Symphonie“, baute sich eine kleine Heimorgel und knüpfte zahlreiche Verbindungen zu schlesischen zeitgenössischen Künstlern, z. B. zum Musiker Ludwig Grande und zum Schriftsteller Viktor Heeger. 1917 wurde Zdrazila als Einjährig-Freiwilliger für das Miliz-Infanterieregiment Nr. 15 in Troppau einberufen. 1918 war er Mitglied der Künstlergruppe der Kriegspresseabteilung und arbeitete als Kriegsmaler. Der Krieg führte ihn nach Italien, Serbien und Russland.1919 wurde Zdrazila Gründer und langjähriger Vorsitzender der Vereinigung bildender Künstler Schlesiens in Troppau – Verband der Maler Schlesiens, der seinen Sitz in Troppau hatte und Maler wie Richard Assmann, Helmut Krommer, Raimund Mosler, Fritz Kruspersky, Leo Haas, Ida Fauster, Helli Neudeck und andere zusammenführte. Nach seiner Rückkehr nach Troppau im Jahr 1904 war Zdrazila an der Dekoration zahlreicher Gebäude in der Stadt beteiligt, z. B. bei der Ausmalung der Kapelle, des Refektoriums und des Dormitoriums des Schlesischen Landesinstituts für Geisteskranke. 1909 entwarf er auch die Innenausstattung für den Ausstellungspavillon im Stadtgarten. Hier lernte er den Architekten Leopold Bauer kennen, mit dem er in den folgenden Jahren eng zusammenarbeitete. So entwarf er im Jahr 1909 die Farbglasfenster für den Sitzungssaal des Gebäudes der damaligen Handelskammer in Troppau, das nach dem Entwurf Bauers erbaut wurde. Diese Zusammenarbeit wurde 1911 bis 1913 an der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bielsko-Biala und von 1913 bis 1915 an der Kirche St. Martin in Taschendorf (Tošovice) bei Fulnek fortgesetzt. 1914 rekonstruierte Zdrazila die Fresken in der Wenzelskirche in Troppau. Zdrazilas Arbeiten für die Stadt Freudenthal (Bruntál) gehen auf das Jahr 1926 zurück. In diesem Jahr schmückte er hier die Kapelle des Erzbischöflichen Knabenseminars Petrinum und zwei Jahre später schuf er die Wandgemälde hinter dem Hauptaltar der Piaristenkirche Unserer Lieben Frau vom Trost. Zwischen 1928 und 1930 beteiligte er sich an der Ausschmückung der Kapelle des Heiligen Herzens der Kongregation der Barmherzigen Schwestern. In diese Zeit fällt auch die Realisierung der Wandmalerei für die Dreifaltigkeitskirche in Troppau. Zwischen 1933 und 1935 beteiligte sich Zdrazil an der Dekoration der Geburtskirche des Hl. Johannes der Täufer in Skrochovice bei Troppau. Die Kooperation mit Leopold Bauer wurde von 1933 bis 1938 beim Bau der Kirche St. Hedwig in Troppau fortgesetzt, wo Zdrazila ein Altarbild schuf sowie die Freskenentwürfe für die Seitenaltäre und die Fassaden-Dekoration der Kirche entwarf. Zdrazila wird als Vertreter der Heimatkunst bewertet. In seinen Arbeiten, die in großem Umfang in Deutschland, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei ausgestellt wurden, dominiert die Landschaftsmalerei gegenüber der Porträtmalerei, dem Stillleben und der Sakralmalerei. Neben einer beträchtlichen Anzahl von Ölgemälden, Gouachen und Aquarellen schuf er eine Vielzahl von grafischen Blättern, hauptsächlich Holzschnitte in Farbe und Schwarzweiß, Radierungen und Kupferstiche. Seine Ansichten der Städte, Dörfer und Gebäude der Region Troppau und Freiwaldau dokumentieren vielfach Gebäude, die nicht mehr nicht mehr existieren.  
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