English
Der gebürtige Budapester fand erst spät zur Malerei. Anfangs als Pferdeknecht tätig, ging bei einem Fleischhauer in die Lehre, schauspielerte und begann eine Karriere als Operettensänger. Doch eine neurotische Krankheit zwang ihn, das Theater aufzugeben, wodurch er sich ganz der Malerei, die er zuvor als Hobby betrieben hatte, widmete. Sein Stil der 20er Jahre war expressiv, mit pastösem Farbauftrag und lebendiger Farbpalette. 1930 ermöglichte ihm ein Mäzen einen einjährigen Aufenthalt an der französischen Riviera. Die dort entstandenen Landschaften, Stillleben und Figurenbilder wurden 1931 in der Galerie Würthle in Wien ausgestellt, wo Reuss schon 1926 damals, unter Patronanz der Gesellschaft zur Förderung der modernen Kunst, eine Kollektivausstellung gezeigt hatte. 1932 wurde der Künstler Mitglied des Hagenbundes, 1938 musste er nach England emigrieren. Mit Weltkriegsbeginn wurde er dort interniert, dann aber wieder freigelassen. Er stellte in Provinzgalerien aus und verzagte über die Reaktionen der Londoner Kunsthändler. „Ich wurde so pessimistisch, dass es mir völlig gleichgültig war, was mit mir geschah...“ Schließlich zog er sich nach Mousehole in Cornwall zurück und beschäftigte sich weiter intensiv mit seiner Malerei. Doch die Bilder wurden düster und offenbaren seine psychische Befindlichkeit zu dieser Zeit. Er selbst nannte die Früchte seiner Arbeit „Bilder der Einsamkeit“. 1975 wurden diese Werke in der BAWAG Foundation gezeigt.  


An:


Von:


Nachricht: