August Walla war ein österreichischer bildender Künstler des 20. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne nach 1950 und der Art Brut oder Outsider Art, wie sie von Jean Dubuffet definiert wurde. Sein künstlerisches Œuvre umfasst Malerei, Zeichnung, Text, Plastik, Installation, Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Fotografie. Ab 1983 lebte Walla im Haus der Künstler in Gugging und gilt neben Johann Hauser, Johann Fischer, Ernst Herbeck und Oswald Tschirtner zu den bekanntesten künstlerischen Positionen aus Gugging. Als Jugendlicher kam er zum ersten Mal in eine psychiatrische Klinik, wo er mehrere Jahre verbrachte. Als seine Mutter erkrankte, kam er wieder in eine Psychiatrie und lebte schließlich gemeinsam mit ihr in Gugging. Bereits in seiner Schulzeit arbeitete er künstlerisch und beschäftige sich mit unterschiedlichen Techniken und Medien. Er schuf einen komplexen künstlerischen Kosmos, ähnlich einer eigenen Mythologie, mit einem breiten Spektrum an Figuren und Symbolen. In Wallas Schaffen gibt es eine intensive Beziehung zur geschriebenen Sprache und eine Leidenschaft für Wörter aus fremden Sprachen. Er gestaltete auch seine Umgebung kreativ, bemalte Häuser, Bäume und Wände; sein mit Wandmalereien gestaltetes Zimmer in Gugging kann heute als musealer Raum besichtigt werden. 1986 bemalte Walla einen Zirkuswagen für André Hellers Kunstprojekt Luna Luna, an dem Projekt waren unter anderem Keith Haring, Georg Baselitz, Jean Michel Basquiat und Salvador Dalí beteiligt. 1990 erhielt Walla zusammen mit den Künstlern aus Gugging den Oskar-Kokoschka-Preis für Verdienste um die zeitgenössische Kunst. Der deutsche Aktionskünstler Jonathan Meese bezieht sich in seinen Arbeiten immer wieder auf August Wallas Schaffen.