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Geboren als Sohn eines Vergolders und zunächst in der Lehre bei einem Holzschnitzer, blieb Ferdinand Andri Zeit seines Lebens ein besonders vielseitiger Künstler. 1884-1886 ging Andri bei dem Altarbauer Kepplinger in die Schnitzerlehre, ehe er für weitere zwei Jahre die Staatsgewerbeschule in Innsbruck besuchte. Er belegte Kurse in Malerei, Bildhauerei, Schnitzen und Kunsttischlerei, bevor er sich von 1888 bis 1893 an der Akademie der bildenden Künste in Wien Zeichnen und Malerei studierte. In den nachfolgenden Jahren reiste, studierte und arbeitete er in Deutschland, Italien, Österreich, Paris und London. 1902 ließ er sich endgültig in Wien nieder. Ab 1899 bestanden Kontakte zur Wiener Secession, deren Mitglied Andri bis 1909 war, in den Jahren 1905/07 als deren Präsident. Das Ansehen, das er zu dieser Zeit genoss, manifestiert sich in dem Auftrag, den österreichischen Pavillon zur Weltausstellung 1904 zu gestalten, wofür er einige Zeit als Ausstellungs-Kommissar in den USA verbrachte. Ab 1920 leitete Andri eine Klasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien; 1923-1926 und 1931-33 war er ihr Prorektor. In diese Zeit fällt auch der Beginn seines Engagements für die Wiederbelebung der Freskomalerei, ab 1939 war er Honorarprofessor an der Akademie der bildenden Künste als Leiter der Meisterschule für Freskomalerei - wofür er auf seine Pensionierung verzichtete. Andris Kunst war nachhaltig von der väterlichen Werkstatt und seiner Schnitzlehre geprägt. Sein Œuvre zeigt ein großes Interesse an Naturverbundenheit und Rustikalität, Gebirgslandschaften, Bauern, Soldaten, Naturansichten und Genremotive, die er - unter dem Einfluss des Jugendstils - mit secessionistisch-dekorativen Stilprinzipien überformt und denen in den weiteren Jahren ein Hang zum Heroischen eigen ist. Ferdinand Andri hat neben einem malerischen Œuvre auch ein druckgraphisches Werk, Fresken, Skulpturen und Gebäudeplastik geschaffen.
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