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Georg Merkel wurde im galizischen Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) in ärmlichen Verhältnissen geboren. Zuerst arbeitete er als Dekorationsmaler, erst dank der Unterstützung eines Freundes konnte er von 1903 bis 1905 an der Akademie in Krakau studieren. 1905 bis 1908 und 1909 bis 1914 lebte Merkel in Paris, wo er sich mit der französischen Klassik und Paul Cézanne auseinandersetzte. Als 1914 der Krieg ausbrach, meldete er sich freiwillig zur österreichisch-ungarischen Armee. Eine Kopfverletzung ließ ihn für mehrere Monate erblinden, die Genesung und Wiedererlangung des Augenlichts waren prägend für seine spätere Kunst. In der Zwischenkriegszeit lebte Merkel in Wien, war Mitglied des Hagenbundes und hatte Kontakt zur Zinkenbacher Malerkolonie. Als 1938 seine Kunst als entartet diffamiert wurde, emigrierte er über die damalige Tschechoslowakei nach Frankreich. Zu Kriegsausbruch wurde er in Südfrankreich interniert und lebte später in Montauban. Ab 1945 war Merkel Mitglied und später auch Ehrenmitglied der Wiener Secession, 1961 erhielt er den Preis der Stadt Wien. Erst 1972 kehrte Merkel nach Wien zurück. Georg Merkel war mit der Malerin Louise Merkel-Romeé (1888–1977) verheiratet. Die Bekanntschaft mit Elias Canetti ist in Canettis Autobiographie „Das Augenspiel“ von 1985 beschrieben.
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