Sigmund Walter wirkte als Maler, Grafiker und Schmuckkünstler. Als Maler fiel er meist mit penibel und delikat gemalten Genreszenen, Interieurs und Porträts auf, mit klaren Tendenzen zum Symbolismus und Jugendstil, teils auch zum Pointillismus. Walter war der Sohn eines Schriften- und Glasmalers, Vergolders und Restaurators, der auch Erfinder des Abziehbildes war. 1884 inskribierte Walter an der Staatsgewerbeschule in Wien,1885 bis 1888 studierte er, ohne Abschluss, an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei A. Eisenmenger, H. von Angeli und S. L'Allemand. Hernach bildete er sich durch das Studium der alten Meister selbst weiter. 1900 war Walter erstmals im Hagenbund vertreten,1902 bis 1911 war er Mitglied des Hagenbundes, 1914 trat er dem Wiener Künstlerhaus bei. 1901 und 1909 wurde Walter im Glaspalast München ausgestellt, 1904 an der Weltausstellung in St. Louis, 1908 in Rio de Janeiro, 1909 und 1911 im Rahmen von Aquarellausstellungen in Dresden, 1911 an der Internationale Kunstausstellung Rom, 1913 und 1914 in Berlin, 1919 ihm Rahmen einer Kollektive im Wiener Künstlerhaus. Walter unterhielt Kontakte zu G. Klimt (ihre Wiener Ateliers befanden sich in unmittelbarer Nähe zueinander, und sie hatten gemeinsame Sommeraufenthalte am Attersee), K. Moser, J. Hoffmann und A. Roller. Bis 1942 felebte Walter in Wien, dann überseidelte er nach Nussdorf am Aersee. Werke: Belvedere, Albertina, Wien Museum, Neue Pinakotherk München, Galleria d’Arte Venedig, Oberösterreichisches Landesmuseum Linz. Ehrungen, Preise (Auswahl): 1904 Grand Prix in St. Louis (Weltausstellung); 1906 Grosse Goldmedaille in Rio de Janeiro; 1918 Salo Kohn-Preis; 1920 Ehrendiplom Internationale Kunstausstellung Rio de Janeiro; 1937 Österreichischer Staatspreis; 1947 Goldener Lorbeer des Wiener Künstlerhauses.