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Ernst Lichtblau wuchs als jüngster von drei Brüdern in einer wohl situierten Wiener jüdischen Familie in Wien auf. Sein Vater, Johann Lichtblau, war Geschäftsführer der damals größten Meerschaumpfeifenfabrik der Donaumonarchie, die Eigentum seiner Verwandschaft war und ihren Sitz in der Hermanngasse am Wiener Spittelberg hatte. Bereits früh gefördert, absolvierte Ernst Lichtblau 1902 die Staatsgewerbeschule und besuchte in den Jahren 1902 bis 1905 die Meisterklasse bei Otto Wagner an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Nach seinem Studium kehrte er erneut an die Staatsgewerbeschule zurück, um dort bis 1914 Fachzeichnen für Möbeltischlerei zu unterrichten. Ab 1912 war Ernst Lichtblau Mitglied des „Deutschen Werkbundes“ und 1914 Gründungsmitglied des „Österreichischen Werkbundes“. Nebenher war Lichtblau als freier Mitarbeiter der Wiener Werkstätte sowie als freiberuflicher Architekt tätig. Zu seinen wichtigsten Bauten zählen u.a. das „Schokoladenhaus“ in Wien Hietzing und ein Doppelhaus in der Wiener Werkbundsiedlung. Zudem beaufsichtigte er als Architekt 1922/23 den Umbau und die Neufassadierung des Hauses „Zum Schwarzen Mohr“, ein Geschäftsgebäude seiner Verwandtschaft. 1939 musste Lichtblau über England in die USA emigrieren, wo er 1947 einen Lehrauftrag für Innenarchitektur an der School of Design in Rhode Island annahm und bis zu seiner Pensionierung unterrichtete. Zwei Jahre vor seinem Tod kehrte Ernst Lichtblau 1961 nach Wien zurück, um seine Arbeit als freier Architekt wieder aufzunehmen.
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