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Birkle absolvierte nach Ende des 1. Weltkrieges eine Lehre als Dekorationsmaler im väterlichen Betrieb und studierte von 1920 bis 1925 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin und war Meisterschüler bei Arthur von Kampf. Er entwickelte in diesen Studienjahren einen religiös geprägten, sozialkritischen Realismus mit formalästhetisch-neusachlichen Elementen, der vor allem in seinen Charakterköpfen karikierende Züge trug. Das Angebot einer Professur an der Königsberger Akademie lehnte der Künstler 1927 ab, um Aufträge für kirchliche Wandmalereien u.a. in Gaislingen und Kattowitz auszuführen. Im Umbruch der Machtergreifung Hitlers übersiedelte Birkle nach Salzburg, wobei er sein Berliner Atelier behielt. 1936 stellte er in der Berliner Nationalgalerie aus und vertrat Deutschland auf der Biennale in Venedig. Die dort gezeigten Bilder wurden 1937 im Haus der Deutschen Kunst in München entfernt, weitere Werke von ihm in öffentlichen Sammlungen als entartet beschlagnahmt und er selbst mit einem Malverbot belegt. Birkle meldete sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst, wodurch er vorübergehend dem Militärdienst entgehen konnte. Er arbeitete als Kriegsmaler, Kriegsberichterstatter und musste 1944 einrücken. 1946 erhielt Birkle die österreichische Staatsbürgerschaft und widmete sich vor allem sakralen Gestaltungswegen als Glasmaler. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden bedeutende Werke auf diesem Gebiet. In seinem malerischen und zeichnerischen Spätwerk griff er in einem expressiven Stil auf die sozialkritischen Tendenzen seiner frühen Motive zurück.
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