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Rudolf Neugebauers Grafik ist typisch für die Zeit von 1915 bis um 1930: Das früheste Blatt, mit einer Vision des gekreuzigten Christus, eine künstlerische Verarbeitung von Fronterlebnissen. Mit der Holzschnittfolge "Erleben" von 1920 zeigt sich Neugebauer als Vertreter des bis etwa 1923 dauernden "Nachkriegsexpressionismus". Unter Verwendung von expressionistischen Stilmitteln der Vorkriegszeit, z.B. starke schwarz-weiß Kontraste, überlängte Proportionen der Figuren, bizzare Formen, gestaltet er philosophische Inhalte oder auch Landschaften mit einem Pathos, das zeittypisch war. Auch einige Radierungen und die Hochätzungen gehören stilistisch und thematisch in diese Phase. Bald nach 1920 änderte Neugebauer seinen Stil. Vielleicht erfuhr er in Hamburg oder auf seinen Reisen in Mittelmeerländer neue Anregungen. Er gab die expressionistischen Elemente auf. Umrisszeichnungen ohne Flächenfüllung, weiche, gerundete oder einfache kubische Formen, in sich ruhende weibliche Akte, exotische Frauen, stille Landschaften bestimmten jetzt Stil und Themen seiner Grafik. 
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