Wilhelm Kaufmann war ein österreichischer Maler, der durch sein Engagement für den Erhalt der Salzburger Stadtlandschaften und durch seinen architektonischen Einfluss am Stadtbild im Gedächtnis bleibt. Er war im Kreis der Jugendbewegung "Wandervogel" aufgewachsen, und wurde er nach einem Malerstudium an der Wiener Kunstgewerbeschule, im Jahr 1923 Mitarbeiter von Anton Faistauer bei der Gestaltung der Fresken in der Morzger Pfarrkirche. Danach war Kaufmann an der Wandmalerei der alten Volksschule in Salzburg-Liefering beteiligt und 1926 arbeitete er zusammen mit Anton Kolig und Robin Christian Andersen an der Herstellung der Gobelins für das Salzburger Festspielhaus. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurde er in England für seine pastos-koloristischen Porträts bekannt. In den Jahren zwischen 1938 und 1945 jedoch lebte er die meiste Zeit in Pinzgau und wurde von der jüdischen Malerin Helene Taussig beauftragt ihre Kunstwerke bis Ende des Krieges zu hüten. Nach 1945 trug er zunächst zum kulturellen Wiederaufbau seines Landes bei, bis er schließlich 1952 Kunstlehrer an der Westtown School in Pennsylvania wurde. Von dort übersiedelte er nach Kanada, um hier als Lehrer und freier Maler tätig zu sein. In mehreren längeren Aufenthalten lernte Kaufmann Albert Schweitzer und sein Urwaldspital in Lambarene kennen und beschäftigte sich dabei mit Naturvölkern. In zahlreichen Wandmalereien gestaltete er einen bilderbuchähnliche Erzählstil. Sein Fokus lag dabei immer wieder nach der Suche nach dem Gleichklang zwischen Natur und der menschlichen Zivilisation. Im hohen Alter arbeitete Kaufmann in seinem Atelier im Salzburger Künstlerhaus unermüdlich weiter und war auch dann noch immer wieder bereit, sich kritisch mit vielfältigen aktuellen Zeitfragen auseinanderzusetzen und sich politisch sehr aktiv für Fragen der Grünraumerhaltung in Städten einzusetzen. Zu Ehren ihres Mitbegründers Kaufmann hat die Salzburger Entwicklungshilfe-Organisation im Rahmen der Städtepartnerschaft Salzburg-Singida den Wilhelm-Kaufmann-Preis für Entwicklungszusammenarbeit gegründet. Im September 2011 wurde der Wilhelm-Kaufmann-Steg über die Salzach eröffnet, der im Süden der Stadt Salzburg die Stadtteile Aigen und Josefiau verbindet.